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Spektakel
Revolution
K S R

Kunst, Spektakel & Revolution

Kunst, Spektakel & Revolution entstand im Jahr 2009 als Format einer Veranstaltungsreihe, die sich mit dem Verhältnis von Ästhetik und Gesellschaftskritik, von Revolutions- und Kunstgeschichte auseinandersetzt. KSR ist außerdem der Titel einer gleichnamigen Broschüren-Reihe, in der die Veranstaltungen der Reihe dokumentiert und zusätzliche Texte publiziert werden. KSR ist Teil des Veranstaltungsprogramms des Bildungskollektivs – die Vorträge der Reihe finden in der Regel in der ACC-Galerie in Weimar statt. Die KSR-Broschüren erscheinen im Katzenbergverlag.

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Kunst, Spektakel & Revolution

Über das Anliegen der Veranstaltungs- und Publikationsreihe

KSR versteht sich vorwiegend als selbstorganisiertes historisches Forschungsprogramm jenseits der Akademie – will in diesem Sinne aber beitragen zu einer kritischen Beleuchtung der Gegenwart. Im Zentrum steht dabei eine Auseinandersetzung mit dem ästhetischen Strang der wirklichen Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt – des Kommunismus. Eine parteiliche aber häretische, dezidiert kommunistische Hinwendung zur Ästhetik interessiert sich dabei keineswegs einfach nur für politische Kunst – die politische Intention der Künstlerin versperrt oftmals sogar den Blick auf den Gegenstand, der für uns interessant ist: Eine Bewegung, die oftmals unterhalb der bekannten Geschichte verläuft und sich in untergründigen Verbindungen Bahn bricht. Diese Verbindungen fanden und finden oft jenseits der bekannten Gruppierungen statt, richten sich immer wieder gegen den Schematismus der Polit- und Künstlerkreise und sind häufig nur in einer kleinteiligen Hinwendung zu Material und Form herauszuarbeiten. Gegenstand unserer Forschungen und Vorträge ist die Poesie in einem erweiterten Sinne: als der Versuch der sinnlichen Kommunikation über das wirklich Erlebte, als potentielle Einheit von Begriff und Erfahrung, von Vernunft und Sinnlichkeit. Diese Vereinigungsbewegung ist einer menschlichen Emanzipation verpflichtet und wird vom herrschenden Kunstbetrieb immer wieder begrenzt, eingehegt, musealisiert, entschärft. Trotz des Misstrauens gegenüber politischem Inhaltismus (oder auch: Formalismus) interessieren uns jene Momente der Kunstgeschichte, in denen Kunst politisch wurde – insbesondere wenn ästhetische und revolutionäre Bewegungen ineinander übergriffen. Aus diesem Grund kreisen unsere Forschungen immer wieder um die historischen Avantgarde-Bewegungen – sie sind aber keineswegs auf diesen engeren Abschnitt der Kunstgeschichte festgelegt. Theoretische Vorlagen sind die ästhetisch-philosophischen Texte von Adorno, Horkheimer, Lukács, Benjamin, Bloch und Marcuse; die Texte der Situationistischen Internationale und der "Neuen Linken"; sowie die kritisch-feministischen Arbeiten von Silvia Bowenschen. Eine ernsthafte Forschung findet aber jenseits des Kanons statt – sei es jenem der Akademie, sei es jenem der kritischen-Theorie-Szene. Letztlich sind kein Bezug und kein Gegenstand zu randständig, wenn sie der Erkenntnis dienlich sind. Unsere Forschungen finden vorwiegend auf einer theoretischen Ebene statt – sollen aber verstanden werden als Vorbereitung einer künftigen praktischen, bestenfalls revolutionären Betätigung.