Im zaristischen Russland und in der frühen Sowjetunion entwickelten sich die künstlerischen Avantgarden unter besonderen Umständen. Der Schock der Modernisierung war hier ungleich heftiger als in Zentral- und Westeuropa. Ein Teil der Avantgarden schloss sich der Revolution an und und trat mit dem jungen Sowjet-Regime in einen Dialog - so die Konstruktivisten und Futuristen. Zunächst eröffnete sich ein Spielraum für ihre Experimente - bis sie vom Stalinismus zerschlagen und vernichtet wurden.
Anke Hennig ist Slawistin und Germanistin und forscht zur russischen Avantgarde. Sie ist unter anderem Herausgeberin des Sammelbandes "Über die Dinge. Texte der russischen Avantgarde". Am 21.11.2024 wird sie ab 19:00 Uhr in der ACC Galerie Weimar einen Vortrag über die russischen Avantgarden halten. Vorab sprach sie im Interview darüber, was uns in dieser Veranstaltung erwartet.