Mitschnitt des Vortrags von Eske Bockelmann vom 08.04.2021
Unter kapitalistischen Verhältnissen ist Musik in ihren Oberflächenerscheinungen erheblich durch die starke Kommerzialisierung geprägt. Aber diese Prägung geht noch sehr viel tiefer, als man vermuten würde. Das Geld gibt nicht allein unserem Denken bestimmte Formen vor, sondern bereits unserer unwillkürlichen Wahrnehmung. Unser Rhythmusgefühl richtet sich heute nach Takten, aber das hat es nicht etwa seit Menschengedenken getan. Vielmehr lässt sich zeigen, dass erst das Leben in einer geldvermittelten Gesellschaft notwendig die taktrhythmische Wahrnehmung bedingt.
Eske Bockelmann (Chemnitz) stellt seine These zum Ursprung moderner Taktrhythmik vor. Er ist Autor des Buches „Im Takt des Geldes. Zur Genese modernen Denkens“ (Zu Klampen, 2004).