Mitschnitt des Vortrags vom 11.06.2020
Franz Jung veröffentlichte 1912 seine ersten Texte als expressionistischer Autor in den Zeitschriften „Der Sturm“ und „Die Aktion“. Geriet dann in die dadaistischen Kreise um Wieland Herzfelde und betrat die Bühne der Weimarer Republik als Revolutionär, den die Ereignisse an alle möglichen Orte des Aufruhrs führten, u.a. zu den mitteldeutschen Märzkämpfen 1921. Er gehört zu den Mitbegründern der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands – KAPD – einer rätekommunistischen Abspaltung von der KPD. Während es seine beeindruckende Autobiographie mit dem Titel „Der Weg nach unten“ zu einiger Bekanntheit gebracht hat, sind seine Romane und sein Essay „Die Technik des Glücks“ (erschienen im Malik-Verlag, zu dessen Netzwerk Jung gehörte) heute kaum bekannt. Der Vortrag zeichnet Jung als Literaten und radikalen Linken nach.
Andreas Hansen ist Literaturwissenschaftler und arbeitet zur Avantgarde und zur proletarisch-revolutionären Literatur des 20. Jahrhunderts. Von 1997 bis 1999 war er Redakteur der Zeitschriften Sklaven, Sklaven-Aufstand und Die letzten Sklaven; von 1999 bis 2007 Redakteur des Nachfolgeblatts Gegner; seit 2008 Redakteur der Zeitschrift floppy myriapoda. Seit 2016 ist er Mitherausgeber der Zeitschrift P(I)RART.