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»Ikonoklastische Aufführungen«
De/Konstruktion von Staatsymbolen in post-jugoslawischer Kunst seit 1989

Mitschnitt des Vortrags vom 27.06.2019

Der Begriff ikonoklastische Aufführungen wird hier in seiner doppelten und widersprüchlichen Bedeutung artikuliert. Als Legitimationsprinzip des Nationalstaats und als ästhetische Strategie, die sich gegen die politisch-ideologischen Dispositive des Staats wendet und dabei irritierende Bild- bzw. Handlungsszenarien entwickelt. Der Zusammenbruch Jugoslawiens manifestierte sich, unter anderem, als Zerstörung von Kulturerbe, wobei besonders die sozialistischen Monumente attackiert wurden. Mit Hinblick auf künstlerische Aufführungen, die sich der Hegemonie des Nationalismus widersetzen, analysiert der Vortrag die performative Dekonstruktion von Ikonen, Symbolen und Bildern der neugegründeten Staaten. Damit soll argumentiert werden, dass ikonoklastische Aufführungen eine dezidiert politische Wirkung erzeugen und somit als Instrumente emanzipatorischer, ästhetischer Praxis figurieren könnten.

Andrej Mirčev ist Theaterwissenschaftler, Dramaturg und bildender Künstler. In seiner künstlerisch-wissenschaftlichen Arbeit erforscht er unterschiedliche Konstellationen zwischen Aufführung, Bild, Archiv und Raum.