Am 13. und 14.06.2020 hat Felix Klopotek im Rahmen der Reihe Kunst, Spektakel & Revolution ein zweitägiges Seminar über die Linie Korsch-Bordiga abgehalten. Es ging um eine Rekonstruktion der Theorien dieser beiden Denker des Linkskommunismus (zur Ankündigung). Zur Dokumentation findet ihr hier drei Telefon-Interviews mit Felix Klopotek, die bereits im Mai und Juni 2019 gehalten wurden.
Karl Korsch - Theoretiker des linken Kommunismus
Karl Korsch prägte mit seinem wichtigen Werk "Marxismus und Philosophie" nicht nur den sogenannten "westlichen Marxismus" - er versuchte in der Weimarer Republik eine anti-stalinistische Opposition innerhalb der Arbeiterbewegung zu organisieren. Karl Korsch ist ein wichtiger Theoretiker des Linkskommunismus und als solcher verwies er darauf, dass eine revolutionäre Theorie auf die Impulse revolutionärer Praxis angewiesen ist. In der Nachkriegszeit führte Korsch seine Bestrebungen fort - auch wenn er in kleinen Zirkeln von Kommunisten isoliert blieb.
Amadeo Bordiga - Theoretiker des linken Kommunismus
Er war Freund und Genosse von Antonio Gramsci. Dass der Mitbegründer der kommunistischen Partei Italiens im Zuge ihres Stalinisierungsprozess der Position Gramscis unterlag, ist heute kaum noch bekannt - eben so wenig, wie es eine akademische Rezeption dieses Linkskommunisten gibt. Die Rede ist von Amadeo Bordiga.
Revolutionäre Theorie am Nullpunkt - Die Linie Korsch-Bordiga
Karl Korsch und Amadeo Bordiga - beides waren Denker einer unabhängigen Linken, revolutionäre Marxisten, "Linkskommunisten". In ihrer Opposition gegen die Stalinisierung der kommunistischen Bewegung hatten sie kurzzeitig Kontakt zueinander aufgenommen. In der Zeit nach 1945 waren beide isoliert, konnten nur noch in kleinen, radikalen Zirkeln wirken. Ihr Denken und insbesondere ihre Schlüsse aus dem Scheitern der modernen Arbeiterbewegung scheinen auf den ersten Blick als gegensätzlich. Felix Klopotek spürt dennoch einer Linie Korsch-Bordiga nach.
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