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Von diesem Brot esse ich nicht!
Lektürekurs zum Surrealismus
Lektürekurs in Leipzig
Fr 09.09. bis So 11.09.2022
Anmeldung per Email: biko[at]arranca[dot]de

Achtung: Das Seminar wurde ursprünglich für das Wochenende 16.-18.09.2022 angekündigt. Aus verschiedenen Gründen muss das Seminar eine Woche vor-verschoben werden: es findet nun vom 09. bis zum 11. September statt.

Adorno wusste, dass die Schocks der Surrealisten nach der europäischen Katastrophe von Nationalsozialismus, Vernichtungskrieg und Shoa kraftlos geworden sind. Und Raoul Vaneigem erkannte, dass der Surrealismus in rekuperierten Formen in alle Bereiche des Nachkriegslebens eingegangen ist: Als Ware, Kunstwerk, Werbung, Sprache, Bilderreservoir. Doch irgend etwas muss der Surrealismus zuvor gewesen sein – Irritation des Alltagslebens in der Zwischenkriegszeit samt seiner Bilder und Selbstbilder, Sensorium der Irrationalität des Rationalen, Entfaltung der Geste einer großen Verweigerung.

In einem Lektüreseminar wollen wir uns der Frage annähern, was die Revolte des Surrealismus ausmachte. Dafür wollen wir in den Blick nehmen, was der schwarze Humor für die Surrealisten bedeutete, wollen den Komplex von Traum-Erwachen-Schock analysieren und rekonstruieren, in welchem wechselhaften Verhältnis die Surrealisten zu den verschiedenen kommunistischen Strömungen in ihrer Zeit standen. Nach Anmeldung wird ein Reader zur Verfügung gestellt.

Literaturhinweise:

Alexander Emanuely: Avantgarde I. Von den anarchistischen Anfängen bis Dada oder wider eine begriffliche Beliebigkeit, (Schmetterling Verlag, 2015)

Alexander Emanuely: Avantgarde II. Vom Surrealismus bis zu den LettristInnen oder Antikunst und Revolution, Schmetterling Verlag (2017)

Alexander Emanuely: Surrealismus und Revolution, Kunst Spektakel Revolution N°1 (2010)